Der Hammer kommt um 12 Uhr

11. März 2020

13 von 26 Trainingseinheiten in Teneriffa absolviert

Verena Preiner hat die erste von zwei Trainingslager-Wochen in Teneriffa abgeschlossen. Bislang wurden 13 Trainingseinheiten absolviert, jede der Siebenkampf-Disziplinen zumindest einmal trainiert. Darüber hinaus standen Koordinations- und Grundlagen-Übungen auf dem Trainingsplan. Wenn um 12 Uhr die Mittagshitze einsetzt, dann ordnet Coach Wolfgang Adler ganz bewusst besonders harte Übungen an. „Hitze-Adaption für die Sommerspiele in Tokio, erste Phase“, nennt der 57-Jährige das. Verena Preiner spult mit hochrotem Gesicht acht 300-m-Läufe ab, danach zieht sie – sichtlich zufrieden – eine Halbzeit-Bilanz.

Verena, wie hart war die erste Trainingswoche in Teneriffa für Dich?
Verena Preiner: „Ich mag‘ die Hitze, mir ist das Training hier bei 30 Grad im Schatten viel lieber als das Wintertraining zu Hause in Linz. Die acht 300-m-Läufe waren natürlich hart. Aber ich gehe gerne an meine Grenzen. Heute hab‘ ich zu Mittag Kugelstoßen trainiert. 90 Minuten. Diese intensiven, bis zu fünfstündigen, Trainingseinheiten sind durchaus nach meinem Geschmack. Da weiß ich: Um 15 Uhr hab‘ ich es überstanden, dann kann ich essen und mich ausruhen. Jetzt, so früh in der Vorbereitung, kann ich das genießen. Sobald die Saison näher rückt, stellen wir auf zwei Trainingseinheiten um. Da gilt es, sich langsam an den Rhythmus eines Mehrkampfes – mit längeren Pausen - zu gewöhnen. Da bleibt mir dann eh keine Wahl!“

Was steht in Arona auf dem Speiseplan?
Preiner: „Mein Trainer testet das Sushi-Restaurant im Hotel. Ich bleibe derzeit noch bei der lokalen Küche, esse viel Fisch, dazu Reis oder Kartoffeln. Je nach Intensität des Trainings: Bei leichteren Einheiten gibt’s Kartoffeln, steigt die Belastung, brauche ich eine Extra-Portion Reis. Ich halte mich da relativ streng an meinen Ernährungsplan.“

Darfst Du auch mal „sündigen“?
Preiner: „Heute hab‘ ich mir ein Schoko-Eis gegönnt. Kleine Belohnungen müssen ab und zu sein. Abends gibt’s dann wieder Fisch.“

In Österreich ist die Diskussion um das Coronavirus allgegenwärtig, wie bekommt ihr das in Teneriffa mit?
Preiner: „So gut wie gar nicht. Einziges Anzeichen: Es sind diesmal nur wenige andere Athleten da, ein paar Deutsche und Italiener. Ich würde sagen: Es ist ungewöhnlich ruhig für diese Jahreszeit. Aber mir gefällt das, genauso wie die Tatsache, dass ich in diesen zwei Wochen meinen Trainer Wolfgang Adler ganz für mich allein habe. Das Training ist dadurch noch eine Spur intensiver. Wir können uns um jedes Detail kümmern. Das tut gut. Zu Hause sind wir meistens vier oder fünf, da geht’s lauter und turbulenter zu. Ab und zu ein bisschen Ruhe – das tut auch gut.“

 



Noch sind’s 140 Tage bis zur Eröffnung der Olympischen Spiele in Tokio. Wie oft ist im Training schon von Tokio die Rede?
Preiner: „Eigentlich nur, wenn es um Hitze-Adaption oder Sushi-Restaurants im Hotel geht. Das Thema Olympia kommt dann wie von selbst… Spätestens beim Mai-Trainingslager in Belek, wenn wir mit der speziellen Wettkampf-Vorbereitung beginnen.“