Platz 5 beim Comeback auf der internationalen Bühne.
Hallen-WM-Debüt endete für Verena Mayr sensationell unter den Top 5 der Welt und brachte wichtige Bonuspunkte.
Von 1.-3. März 2023 fanden in Glasgow (SCO) die Hallen-Weltmeisterschaften statt, für die sich insgesamt fünf österreichische Athletinnen und Athleten qualifzieren konnten. Für Verena Mayr war das Hallen-WM Debüt gleichzeitig das Comeback bei einem int. Großereignis, seit den Olympischen Spielen in Tokio 2021.
Um 10:05 Uhr Ortszeit eröffnete Verena diese Hallen-WM im ersten Lauf über 60m Hürden im Fünfkampf. Und sie zeigte gleich ein sehr flüssiges Rennen, konnte ihre Geschwindigkeit über die fünf Hürden gut mitnehmen und mit 8,47s neue Saisonbestleistung aufstellen. Weiter ging es mit dem Hochsprung, wo sie mit 1,76 m ebenfalls eine neue Saisonbestleistung erzielen konnte. Abgeschlossen wurde die Vormittags-Session mit dem Kugelstoßen, einer der Paradedisziplinen der WM-Bronzemedaillengewinnerin von Doha 2019. Mit einer progressiven Serie von 13,10m / 13,69m / 13,83m kam sie knapp an ihre Saisonbestleistung von 14,09m heran.
„Bei den Hürden war ich beim Start eher vorsichtig, hinten raus war der Lauf sehr gut und ich konnte Boden gutmachen. Schön war, dass ich mich auch im Hochsprung weiter steigern konnte und ich gesehen habe, da bin ich wieder mit dabei. Der Kugelstoß hat heute nicht richtig geklappt, da hat das Timing nicht gut funktioniert. Aber ich habe mich reingekämpft und der letzte Versuch war dann ganz ok.“, fasste die Oberösterreicherin die Vormittagssession kurz zusammen.
Weiter ging es im Fünfkampf nach der Mittagspause mit dem Weitsprung, einer entscheidenden Disziplin, gilt es vor allem einmal einen guten gültigen versuch in die Wertung zu bringen. Verena eröffnete nach tollen Probeversuchen beim Einspringen mit sicheren 5,79m, wobei sie aber noch einiges an Luft zum Absprungbrett hatte. Im zweiten Versuch wurde dann attackiert, es gab eine Steigerung auf 5,93m. Beim dritten Sprung passte der Anlauf nicht und es gab keine Steigerung.
Im abschließenden 800m-Bewerb zählt die 29-Jährige bei jedem Mehrkampf zu den Besten. Nach einem intensiv geführten Lauf mit vielen Rangeleien blieb die Uhr für die Staatsmeisterin nach 2:14,31min stehen. Vor fünf Jahren belegte Mayr bei der Hallen-EM in Glasgow Platz 6, nun gelang ihr an selber Stelle mit 4.466 Punkten bei der Hallen-WM Rang 5, was nach der langen Leidenszeit als Sensation betrachtet werden kann. Hinzu kommen wichtige 80 Bonuspunkte für das World-Ranking.
Nach dem Ende eines langen und kräftezehrenden Tages, konnte Verena ein erfreuliches Fazit ziehen: „Vor einigen Monaten hätte ich nicht überhaupt nicht gedacht heute hier bei der WM dabei sein zu können, daher war schon die Teilnahme genial. Ein fünfter Platz ist natürlich richtig cool, vor allem mache ich damit für die EM- und Olympiaquali richtig viele Punkte. Im Weitsprung war das Einspringen sehr gut, da habe ich dann beim Wettkampf etwas die Handbremse angezogen, weil ich nicht übertreten wollte, hier hätte ich mir mehr zutrauen und riskieren sollen. Beim 800er bin ich gleich zu Beginn etwas untergegangen und habe viel auf Bahn 2 laufen müssen, es war Innen einfach kein Platz, das hat viel Kraft gekostet. Aber ich bin über den Wettkampf und meine Platzierung richtig glücklich, mit dem hätte ich niemals gerechnet.“
Den Sieg holte sich Titelverteidigerin Noor Vidts (BEL) in neuer Jahresweltbestleistung von 4.773 Punkten, Rang 2 ging mit nationalem Rekord von 4.677 Pkt. an Saga Vanninen (FIN), Bronze holte Sofie Dokter (NED) mit 4.571 Pkt.
Foto © ÖLV / Giancarlo Colombo
Text: ÖLV / Thomas Mayr