"Polizei-Einsatz" im Stadion

15. Dezember 2019

Überstunden beim Trainingslager in Teneriffa

Verena Preiner schiebt noch bis 21. Dezember auf der Ferien-Insel Teneriffa, genauer im Süden der Insel, in Arona, Überstunden. Die WM-Dritte im Siebenkampf arbeitet mit Coach Wolfgang Adler an der idealen Form fürs Olympiajahr 2020. Da kann’s schon vorkommen, dass eine Trainingseinheit bis zu fünf Stunden dauert. 

Die anfänglichen Regenschauer sind vergessen, seit knapp einer Woche herrscht auf Teneriffa Postkartenwetter mit Temperaturen um die 25 Grad und strahlendem Sonnenschein. Verena Preiner hat in 10 Tagen bislang 19 Trainingseinheiten absolviert, Sonntag stand erstmals ein komplett freier Tag auf dem Programm. „Ich war kurz im Meer, den Rest des Tages hab‘ ich im Hotel verbracht, war einfach faul und hab’s genossen, nichts zu tun. Meine Beine waren leer, mein Kopf war leer. Die Auszeit war dringend nötig.“

Das bisherige Programm hatte es durchaus in sich. Die Einheiten dauerten mitunter bis zu fünf Stunden. „Manchmal haben wir in einem Training bis zu drei Schwerpunkte abgearbeitet“, erzählt Coach Wolfgang Adler. Im Vordergrund steht das Grundlagen-Training. Krafteinheiten, Kugelstoßen gaben den Ton an. Jede der sieben Mehrkampf-Disziplinen wurde zumindest zweimal trainiert. „Kugelstoßen war bislang am öftesten dran, knapp 300 Stöße werden es schon gewesen sein, bis zu 80 pro Einheit. Auch wenn wir bewusst noch keine Weiten messen, die Würfe hatten es in sich“, so Adler. 

Auch in der letzten der insgesamt drei Trainingswochen an der Playa de las Americas wird das Krafttraining nicht zu kurz kommen. „Die Polizei hat zwei Tage lang das Stadion gemietet, da dürfen wir erst am Abend ran“, erzählt Verena Preiner. Also wird aus der Not eine Tugend gemacht, absolviert die 24-jährige Oberösterreicherin stattdessen zwei zusätzliche Kraft-Trainingseinheiten. „Ich kann mich hier voll und ganz auf das Training und die Regeneration konzentrieren. Ablenkung in Form von Terminen gibt es keine. Das tut mir richtig gut“, gibt sich die WM-Dritte zufrieden.

Einziges Problem, mit dem Adler & Peiner auf der Ferieninsel bislang konfrontiert waren: Der Massage- und Therapietisch kam bis jetzt nicht in Arona an. „Wir haben zum Glück ein Appartement mit jeder Menge Platz. Ich liege jetzt auf der Bar oder genauer auf einer Matratze auf der Bar. Den Behandlungen steht nichts im Wege“, erzählt Verena Preiner.

Der Aufenthalt in Teneriffa läuft noch bis 21. Dezember. „Die Weihnachtsgeschenke hab‘ ich im Internet bestellt, nur eines fehlt mir noch“, lächelt die ÖLV-Siebenkampf-Rekordhalterin. Bevor sie das letzte Geschenk in Linz besorgt, will sie noch möglichst viele Trainingsstunden auf Teneriffa absolvieren. Schließlich stehen im kommenden Jahr mit der Hallen-WM in Nanjing (13. – 15. März), den Olympischen Spielen in Tokio (24. Juli bis 9. August) und der EM in Paris (25. – 30. August) drei Höhepunkte auf dem Programm. Wolfgang Adler: „Teneriffa ist für uns das Fundament für 2020. Je besser die Grundlage, desto größer sind im nächsten Jahr die Erfolgschancen.“