Formkurve stimmt

14. Dezember 2020

Teneriffa: Training mit Susi & Sharona

Montag beginnt für Verena Preiner die dritte und letzte Trainingslager-Woche beim vorweihnachtlichen Camp in Arona (ESP). Noch bleiben der Siebenkampf-Rekordhalterin gut sechs Wochen bis zum Einstieg in die Hallensaison. Coach Wolfgang Adler zieht im Interview Bilanz über die bisherigen zwei Trainingswochen auf Teneriffa.

Wie sehr schmerzt die Verschiebung der Hallen-WM in Nanjing auf 2023?

Wolfgang Adler: „Damit war ja schon länger zu rechnen. Mit der Hallen-EM in Torun (POL, 5. – 7.3.) sollte Verena trotzdem einen Wettkampf auf internationalem Top-Niveau bestreiten können. Was mir ein bisschen weh tut: Dass wir gerade vier Meetings in Österreich haben, bevor die EM los geht. Ich hatte ursprünglich einen anderen Wettkampf-Rhythmus vorgesehen. Verena wird am 30. Jänner in Wien in die Hallensaison einsteigen. Sie braucht gewöhnlich mehr Zeit, um ihre Höchstform abrufen zu können.“

Olympiasiegerin Thiam (BEL) hat für Torun bereits abgesagt. Sie will in der Halle nur die 60 m bzw. die 60 m Hürden bestreiten, nicht aber den Fünfkampf. Damit steigen für Verena die Chance auf eine Medaille, oder?

Adler: „Verenas klares Ziel ist, auch bei der Hallen-Europameisterschaft um eine Medaille mitkämpfen zu können. Mit oder ohne Thiam wird das schwer genug. Die belgische Olympiasiegerin hatte Ellbogen-Probleme und will ihren Wurfarm für Olympia schonen. Für uns gilt die Hallen-EM als Baustein am Weg zur Olympia-Form für Tokio. Geht’s nach Verenas aktueller Formkurve, dann ist sie eigentlich schon jetzt bereit für den (Hallen-) Fünfkampf. In Sachen Schnelligkeit haben wir sicher noch einige Luft nach oben. Derzeit sind die Trainingsumfänge noch immer richtig hoch, steht weiter die Grundlagen-Arbeit im Vordergrund. Erst ab Ende Jänner verschiebt sich der Fokus in Richtung EM-Vorbereitung.“

Wie zufrieden bist Du mit den Trainingseinheiten in Teneriffa?

Adler: „Absolut. Das gemeinsame Lauf-Training mit 400-m-Spezialistin Susanne Walli tut Verena richtig gut. Darüber hinaus nützen wir die Zeit in Arona, um in jeder der sieben Disziplinen an der Technik zu arbeiten. Das läuft richtig gut, die Fortschritte sind groß. Verena ist definitiv stärker als vor Doha. Sie überrascht mich immer wieder.“

Neben dem Sprungtraining steht in diesen Tagen auch das Hürdentraining im Vordergrund. Auch da hat Verena eine Trainingspartnerin gefunden. Wie wichtig sind diese (Hürden-) Sprint-Duelle?

Adler: „Es tut der Qualität im Training natürlich gut, wenn du eine Sharona Bakker als Trainingspartnerin hast. Die Niederländerin hat über 100 m Hürden eine 12,85 Sek. stehen, war zuletzt verletzt und arbeitet gerade an ihrem Comeback. Verena liebt solche direkten Vergleiche, bei denen man sich gegenseitig pusht und ihre aktuelle Hürden-Performance kann sich sehen lassen. Ich bin sehr zufrieden.“