Vorfreude steigt

02. August 2021

Mittwoch steigt die Olympia-Premiere

Verena Mayr hat sich gut im Olympischen Dorf eingelebt. "Ich habe die letzten Tage gut trainiert und mich schnell an die Verhältnisse im Dorf gewöhnt. Es ist aufregend, Teil von Olympia zu sein", betont die 26-jährige Oberösterreicherin. Trainingskollegin Susanne Walli ist schon Dienstagmorgen (Tokio-Zeit) im Einsatz. "Ich werde im Stadion sein und sie anfeuern. Susi macht einen richtig guten Eindruck. Wir sind beide schon aufgeregt", so die Weltranglisten-Dritte im Siebenkampf. Ein Kurz-Interview:

Verena, wie verlief Dein erster Lokalaugenschein im Olympiastadion?

Verena Mayr: "Das Stadion ist beeindruckend, die Laufbahn richtig schnell. Auch wenn nur AthletInnen, BetreuerInnen und Funktionäre im Stadion sein werden, die Stimmung ist trotzdem richtig gut. Es herrscht Gänsehaut-Atmosphäre. Ich freue mich schon richtig auf die zwei olympischen Siebenkampf-Tage."

Wie fühlst Du Dich körperlich?

Mayr: "Beim Sitzen im Bus spüre ich den Oberschenkel-Beuger ein bisschen - da kommt Druck auf den Oberschenkel-Ansatz. Es ist ein unangenehmes Gefühl. Aber ich habe mittlerweile eine Sitzposition gefunden, wo ich nichts spüre. Wir fahren 30 Minuten ins Stadion, ich belaste dann eher die linke Pobacke - das funktioniert. Beim Training macht der Muskel keine Probleme."

Wie viele Punkte werden für eine Siebenkampf-Medaille notwendig sein, wer sind die Favoritinnen?

Mayr: "Schwer zu sagen, nach den Leistungen im heurigen Jahr kann es durchaus sein, dass man 6.700 Zähler brauchen wird. Aber viel wird auch von den Verhältnissen abhängen. Ob es regnet? Wie heiß es wirklich wird? Ich versuche von Disziplin zu Disziplin zu schauen, mich nicht zu sehr mit Rechenspielen zu belasten. Die größten Medaillen-Chancen haben Katarina Johnson-Thompson (GBR), Nafissatou Thiam (BEL), die Amerikanerinnen Erica Bougard, Annie Kunz, Kendell Williams, Xenia Kriszan (HUN), Carolin Schäfer (GER), Anouk Vetter (NED) und natürlich Ivona Dadic (AUT). Gut 10 Frauen kämpfen um 3 Podiumsplätze."

Wie nervös bist Du schon?

Mayr: "Im Moment hält sich die Nervosität noch in Grenzen. Ich bin froh, dass ich im Juni den Siebenkampf in Ratingen bestritten habe. Da war meine Nervosität extrem - nach einer Pause von fast zwei Jahren. In Tokio sollte es schon besser gehen. Normalerweise kommt bei mir die Nervosität erst am Abend vor dem Wettkampf."

Wann wirst Du mit Deiner Leistung zufrieden sein?

Mayr: "Wenn ich das Gefühl habe, das Maximum aus mir rausgeholt zu haben. Ich denke nicht an Punkte oder eine Platzierung - das würde mich nur einschränken bzw. ablenken. Ich will mein Bestes geben. Nach sieben Disziplinen wird abgerechnet."

Wie schlimm findest Du die japanische Sommerhitze?

Mayr: "Ehrlich gesagt mag ich die Hitze. Ich habe viele meiner Top-Leistungen wir Rang 3 bei der WM in Doha oder Platz 1 bei der Universiade in Taipeh bei richtig heißen Verhältnissen und hoher Luftfeuchtigkeit erzielt. Ich mag es, wenn es richtig heiß wird. Aber beim Hochsprung, Mittwochmittag, werde ich trotzdem eine Kühlweste anziehen."